Montag 28. März 2022

Zu unseren ersten Aufgaben gehört, wie fast überall, eine gründliche Recherche zum Inhalt des Projektes.

In unserem Fall geht es dabei um Informationen rund um die Erwachsenenbildung.

Da wir mit der Deutschen Stickgilde einen rein praktischen Weg der informellen Weiterbildung eingeschlagen haben, haben wir uns viele Informationen zum theoretischen Hintergrund aus verschiedenen Publikationen zusammengesucht. Hierbei ist eine Hauptquelle das DIE, Deutsche Institut für Erwachsenenbildung.

Unser erstes Ergebnis:

Berufliche Weiterbildung ist ein Weg, um sich den wandelnden Anforderungen des Arbeitsmarktes anzupassen. Eine wichtige Voraussetzung für die Teilnahme an beruflicher Weiterbildung ist erstens, dass Maßnahmen verfügbar sind. Zweitens muss es Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern möglich sein, Zugang zu den Maßnahmen zu erhalten. Drittens müssen sie auch bereit sein, sich an derartigen Programmen zu beteiligen. Die Ergebnisse von Umfragen zeigen, dass die Teilnahmewahrscheinlichkeit steigt, wenn die Weiterbildung auf die Arbeitszeit angerechnet wird, der Arbeitgeber die Weiterbildungskosten voll übernimmt, und wenn sich die Weiterbildung für den Arbeitnehmer oder die Arbeit-nehmerin finanziell auszahlt. Längere Pendelzeiten zur Weiterbildungsstätte wirken sich hingegen negativ auf die Teilnahmebereitschaft aus. Insgesamt weisen die Ergebnisse auf einige Ausgestaltungsmerkmale von Weiterbildungen hin, mit denen sich die Bereitschaft von Beschäftigten zur Teilnahme – positiv oder negativ – beeinflussen lässt. Dies kann vor allem wichtig sein, um Personengruppen zu erreichen, die wenig an beruflicher Weiterbildung teilnehmen.

(Quelle DIE).

Neben formellen und nicht-formellen Qualifikationen kommt auch informell erworbenen Kompetenzen im Zuge der Entwicklung der Arbeitswelt sowie des grünen und digitalen Wandels eine wichtige Bedeutung zu. Nach der Classification of Learning Activities (CLA) gilt informelles Lernen dabei als intendiertes und zugleich nicht institutionalisiertes Lernen (Eurostat, 2016). Laut der DIE-Trendanalyse 2021 haben sich im Jahr 2018 45% der 18 bis 69-jähigen informell weitergebildet – 58% des informellen Lernens war dabei privat motiviert. 70% des Lernens erfolgte durch das Lesen von Büchern sowie der Nutzung des Computers (DIE-Trendanalyse, 2021). Wie wichtig informelle Kompetenzen sind, wird auch durch die OECD Policy Response „Adult Learning and Covid-19: How much informal and non-formal learning are workers missing?“ von März 2021 deutlich. In diesem Papier wird festgehalten, dass informelles Lernen, aufgrund wirtschaftlicher Stilllegungen bedingt durch die Corona-Pandemie, schätzungsweise um 25% zurückgegangen ist. Die Pandemie hat insgesamt zu weniger Lernmöglichkeiten, insbesondere für benachteiligt- und gering-qualifizierte Beschäftigte geführt. Die Trendanalyse des DIE und die OECD Policy Response betonen die Bedeutung des Erwerbs informeller Kompetenzen in Bezug auf das Konzept des lebenslangen Lernens.

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