Montag 2. Juni 2022

Das erste lokale Transnationale Meeting hat am 28. und 29. Mai in Messina auf Sizilien stattgefunden.

Eine muntere Truppe aller Partnerorganisationen aus der Türkei, den Niederlanden, Polen, Italien und Deutschland hat sich trotz der für die meisten ungewohnten Hitze mit Elan an die Aufgabe gemacht, alles zusammenzutragen, was bisher erreicht worden ist.

Dabei ging es in erster Linie noch einmal darum, die Zielgruppe für die einzelnen Organisationen zu definieren. Für diese Zielgruppen wird jetzt noch einmal eine Umfrage zum Thema Anforderungen für eine Weiterbildung von Erwachsenen durchgeführt. Das Ziel dieser Aufgabe ist es, einen Lehrplan für Workshops auszuarbeiten, die später über eine Online-Lern-Plattform der Zielgruppe angeboten werden können. Wichtiger Punkt dabei ist, mit diesen Kursen auch Menschen, die die Zielgruppe unterrichten, ein Hilfsmittel an die Hand zu geben.

Das Curriculum wird von den Partner der Universität Istanbul erstellt, die sehr viel Erfahrung in diesem Bereich haben.

Jedes Partnerland sucht sich aus diesem Curriculum 3 Kurse heraus, für die es ein Lernvideo erstellt. Die Kurse werden einmal in der jeweiligen Landessprache und einmal in englisch erstellt. Die Online-Lernplattform wird von unserem niederländischen Partner eingerichtet.

Es gibt viel zu tun, wir freuen uns schon auf die für uns noch relative neue Erfahrung im Bereich der Onlinekurse!

Natürlich gehört zu jedem Transnationalen Meeting auch ein kultureller Teil. Sizilien bietet mit seiner langen und wechselvollen Geschichte hier eine tolle Möglichkeit, mehr über Europa und seine Geschichte erfahren.

Hinzu kommen in Sizilien natürlich noch die vielen Naturschönheiten, die mit ihrer positiven aber auch negativen Seite, den Menschen immer wieder vor Augen führen, welche Gewalt von ihnen ausgeht. Vulkanausbrüche, Erdbeben, Hitze, das Meer – all dies hat das Volk der Sizilianer ganz besonders geprägt. Herzlichkeit, Geschichtsbewusstsein, leben mit der Ungewissheit, einfach leben – eine Lebensart die in unserer heutigen Zeit vor allem bei uns Kontinental-Europäern leider nicht mehr so häufig zu finden ist.

Messina und Umgebung

Da in Sizilien sehr spät am Abend gegessen wird, hatten wir nach der Tagesarbeit noch Zeit, uns von unserem Gastgeber die Küsten Messinas und der Salzseen zeigen zu lassen. Dies führte uns unter anderem zu der Stelle, an der man meint, das italienische Festland mit der ausgestreckten Hand erreichen zu können.

 

Der zweite Tag führte uns zurück in die Geschichte

Zuerst führten uns enge Serpentinen ins Bergdorf Castelmola. Angeblich heisst der Ort so, weil die Bergspitze, auf die es gebaut ist, einem Zahn ähnelt. Die wörtliche Übersetzung sagt etwas anderes, aber die Sizilianer werden schon wissen, was richtig ist!

Castelmola wurde im 8. Jahrhundert v. Chr. von den Sikelern gegründet. Im Jahr 392 v. Chr. wurde die Stadt zusammen mit Taormina von Dionysios I. zerstört und 350 v. Chr. wieder aufgebaut. Im Jahr 902 wurde der Ort erneut von den Arabern zerstört. Im Mittelalter war Castelmola im Besitz verschiedener adliger Familien (Quelle: Wikipedia).

In der Mittagshitze haben wir einen Spaziergang durch die engen Gassen gemacht und einige der zahlreichen Künstlerwerkstätten besucht. Natürlich nicht ohne uns vorher mit Pizza gestärkt zu haben…

 

Danach ging es wieder hinab Richtung Küste nach Taormina. Die Gründung der Stadt geht auf die Sikeler zurück, die schon vor der griechischen Kolonisation auf den Terrassen des Monte Tauro siedelten. Im 4. Jahrhundert v. Chr. wurde die Stadt griechisch. Die heutige Stadt ist eine Neugründung aus dem Mittelalter, nachdem die Araber die antike Stadt zerstört hatten (Quelle: Wikipedia).

Die engen Gassen und grossen Plätze sind Fundgrube für Ideen zum kreativen Gestalten! Im Laufe des Nachmittags haben wir die historische Altstadt “erlaufen” und uns dabei immer wieder einmal mit einem caffè freddo oder einem Granita (sizilianische Spezialität, ein Wassereis, in das Brioche gestippt wird) erfrischt und dabei viele interessante Gespräche mit unseren Projektpartnern führen können.

Abends hat uns der Ätna dann noch “ein besonderes Geschenk” gemacht, wie unser Gastgeber Aldo es formulierte. Wir bekamen eine glühende Lavaflut zu sehen, die genau auf der Taormina zugewandten Seite den Berg herunterfloss. Gottseidank nicht bis in die Stadt. Doch schon ein Naturschauspiel, das einem bewusst macht, mit welcher Gefahr die Menschen in der Nähe eines Vulkans immer leben müssen.

Teile diese Seite